Auf den ersten Blick scheinen Papiertüten den Plastiktüten in vielen Punkten unterlegen. Plastiktüten sind reißfest, wasserbeständig und ihre Herstellung ist nicht sehr energieintensiv. Tüten aus Papier scheinen hingegen anfälliger für Risse und schützen ihren Inhalt nicht vor Regentropfen und ähnlichen Einflüssen. Das ist jedoch noch lange nicht alles, was Papier- und Plastiktüten ausmacht.
Geringe Emissionswerte bei Herstellung
Bei der Herstellung einer herkömmlichen Tüten aus Papier werden durchschnittlich 60 Gramm Kohlendioxid ausgestoßen. Eine Plastiktüte aus Neugranulat sorgt bei der Herstellung für den Ausstoß der doppelten Menge, 120 Gramm. Zum Vergleich kostet die Herstellung eines Baumwollbeutels ganze 1700 Gramm Kohlendioxid. Dies macht die Papiertüte diesbezüglich um einiges umweltfreundlicher, aber das ist noch nicht alles.
Recycelbar in unter 100 Jahren
Je nachdem aus welchem Kunststofftyp eine Plastiktüte hergestellt ist, dauert es 100 bis 500 Jahre, bis sie zersetzt ist. Bio-Plastiktüten sind zwar kompostierbar, allerdings dauert dieser Prozess für industrielle Biogasanlagen zu lange und die Tüten kommen meist in die Müllverbrennung. In Deutschland werden zurzeit etwa 70 Prozent des Altpapiers recycelt. Das bedeutet, dass die meisten Papiertüten nach ihrer ersten Verwendung gewissermaßen wiederverwendet werden. Dafür wird zwar eine Menge Energie und Wasser verbraucht, aber es entsteht weniger Müll.
Papiertüten haben ein besseres Image
Plastiktüten leiden unter einem schlechten Image, dass unter anderem von zerrissenen Plastiktüten, die durch die Städte fliegen und Gullys verstopfen sowie von Bildern von Meerestieren, die durch Plastikgegenstände verletzt wurden oder verenden, verursacht wird. Dabei sind Tüten aus Papier nicht unbedingt umweltfreundlicher als Plastiktüten. Die Herstellung ist energieaufwendiger, erfordert mehr Wasser und den Einsatz mehrerer Chemikalien. Allerdings ist Papier schnell zersetzt und hat generell ein besseres Image.